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  • 23.02.2024

GET stellt Wirtschafts-ausblicke für die Ukraine und Moldau im BMWK vor

Im Rahmen der 23. Informationsveranstaltung am 15. Februar im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) stellte das German Economic Team die jüngsten Wirtschaftsausblicke für die Ukraine und Moldau vor.

Die Entwicklung beider Volkswirtschaften wird durch den Krieg in der Ukraine beeinflusst.

Ukraine

Nach einem starken BIP-Rückgang im Jahr 2022 erlebt die ukrainische Wirtschaft ein moderates Wachstum von 5,2% in 2023 und 4% in 2024, hauptsächlich getrieben durch steigenden Konsum. Trotz eines Leistungsbilanzdefizits und wachsender Handelsbilanzdefizite verbessern sich die Devisenreserven (2023: 40,5 Mrd. USD), und die Inflation sinkt auf 5,1%. Dennoch bleiben massive Haushaltsdefizite und eine steigende Staatsverschuldung, die eine Umschuldung notwendig machen, sowie eine Abhängigkeit von ausländischer Finanzierung bestehen. Der neue Schwarzmeer-Korridor bietet Chancen für den Export, während regionale Disparitäten und Arbeitsmarktherausforderungen durch Migration besondere Aufmerksamkeit erfordern.

Moldau

Die wirtschaftliche Lage in Moldau zeigt eine Erholung nach der Rezession im Jahr 2022. Für 2023 wird ein Wirtschaftswachstum von 2,0%, angetrieben durch den Agrarsektor, prognostiziert. 2024 könnte das Wachstum durch steigenden Privatkonsum auf 3,9% ansteigen.
Trotz eines Rückgangs der Inflationsrate auf 4,2% bis Ende 2023 und eines geringeren Haushaltsdefizits bestehen Herausforderungen durch die Währungsaufwertung und fehlende Wachstumsimpulse.
Der Handel mit der Ukraine ist zurückgegangen, während der Export von Dienstleistungen zugenommen hat. Die Handelsbeziehungen mit der EU, die sich auf Pflaumen und Schweinefleisch konzentrieren, und ein möglicher Wechsel von USD zu EUR als Referenzwährung könnten neue wirtschaftliche Chancen bieten.

Angeregte Diskussion

Die Veranstaltung wurde sowohl von den Präsenz- als auch den Online-Teilnehmerinnen und Teilnehmern gut aufgenommen, was sich auch an den angeregten Diskussionen im Anschluss an die Präsentationen zeigte. Zahlreiche Fragen und Anmerkungen konzentrieren sich auf die wirtschaftliche Entwicklung der beiden Länder vor dem Hintergrund der geopolitischen Verwerfungen in der Region sowie auf die EU-Annäherung.

Link zum WA Ukraine

Link zum WA Moldau

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