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Wirtschaftsausblick Armenien

Im vergangenen Jahr wuchs die armenische Wirtschaft real um stattliche 8,7%, was insbesondere auf den Zustrom russischer Emigranten zurückzuführen ist. Für das laufende Jahr schwanken die Prognosen zwischen 5 und 6,1%, wobei wiederum die Integration von Flüchtlingen aus Berg-Karabach ein Wachstumsfaktor sein könnte. Die Inflation, die in den vorangegangenen Jahren deutlich über dem Ziel der Zentralbank lag, sank im vergangenen Jahr auf nur noch -0,6%. Diese leicht deflationäre Tendenz, verursacht u.a. durch eine straffen geldpolitschen Kurs, wird sich in diesem und kommenden Jahr vorraussichtlich nicht fortsetzen. Ggü. dem US-Dollar bleibt der Dram stabil, für 2023 wird zudem ein höhere Haushaltsdefizit sowie ein starker Anstieg von Warenimporten und -exporten erwartet.

  • Armenien
WA 11 | Februar 2024
Makroökonomische Analysen und Prognosen
Überblick
  • 2023: reales BIP-Wachstum von 8,7% zum Vj.; keine signifikante Umkehrung der positiven externen Effekte im Zusammenhang mit dem Zustrom von Migranten aus RUS
  • 2024: Prognosen zum Wirtschaftswachstum liegen zwischen 5,0% (IWF) und 6,1% zum Vj. (CBA); die Integration von 100.000 Flüchtlingen aus Berg-Karabach könnte ein Wachstumsfaktor sein
  • Inflation ging im Laufe des Jahres 2023 deutlich zurück und lag zum Jahresende bei -0,6%; diese Entwicklung geht mit einer allmählichen Lockerung des geldpolitischen Kurses einher
  • Der armenische Dram blieb ggü. dem US-Dollar weitgehend stabil; internationale Reserven sanken auf 3,6 Mrd. USD (Jan-24), die Importdeckung liegt dadurch nur noch bei 3,6 Monaten
  • Höheres Haushaltsdefizit 2023 (3,1% des BIP) und weiterer Anstieg 2024 (4,6%) aufgrund höherer Flüchtlingsausgaben erwartet; Staatsverschuldung ist leicht angestiegen (2023: 48,1% des BIP)
  • Starker Anstieg der Warenexporte (2023: +55% zum Vj.) und Importe (+40% zum Vj.); der Außenhandel wird nach wie vor vom Re-Exportgeschäft dominiert
Sonderthemen
  • Re-Export von Fahrzeugen. Starker Anstieg der Re-Exporte von Fahrzeugen seit Beginn des Krieges in UKR. Erhebliche wirtschaftliche Bedeutung, da auch Wertschöpfung in ARM stattfindet
  • Metalle und Bergbau. Wichtiger Wirtschaftszweig für ARM. Die Bergbaustrategie 2035 zielt darauf ab, internationale Umwelt-, Sozial-und Governance-Standards umzusetzen

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