Wirtschaftsausblick: Wachstum, aber fiskalische Risiken
Das ukrainische Wirtschaftswachstum zieht leicht an: Nach einem Anstieg von 2,5% in 2017 wird für dieses und das folgende Jahr ein Wachstum von 3,2% bzw. 3,3% prognostiziert. Auf der Nachfrageseite sind Investitionen und Konsum die Wachstumstreiber; auch fast alle Sektoren der Angebotsseite verzeichnen Wachstum.
Für Ende 2018 wird eine Inflationsrate von 9% im Vergleich zum Vorjahr prognostiziert, womit die Nationalbank ihr Inflationsziel erneut verfehlen würde. Dies hat im laufenden Jahr zu mehreren Erhöhungen des Leitzinses geführt, der zurzeit 17,5% beträgt. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird das Inflationsziel Ende 2019 wieder erreicht werden.
Der sich erholende Außenhandel, das moderate Leistungsbilanzdefizit und der stabile Wechselkurs sprechen für einen relativ soliden Zustand der Außenwirtschaft. Allerdings stagnieren die Devisenreserven bei 18 Mrd. USD – einem zu niedrigen Niveau.
2017 fiel die öffentliche Verschuldung im Verhältnis zum BIP erstmalig seit vielen Jahren. Trotz dieser äußerst positiven Trendwende bestehen weiterhin fiskalische Risiken im aktuellen Haushalt, die adressiert werden müssen. Die Fortsetzung des IWF-Programms und auch die möglichen Verhandlungen über ein Folgeprogramm (das aktuelle Programm läuft im März 2019 aus) sollte von den Entscheidungsträgern zügig angegangen werden: Im Zeitraum Juli 2018 – Dezember 2019 müssen fast 9 Mrd. USD an öffentlichen Auslandsschulden bedient werden.
