Georgien zur Jahresmitte 2018:
Fortsetzung der guten wirtschaftlichen Lage
Im Jahr 2017 verzeichnete Georgien eine positive wirtschaftliche Entwicklung. Zur Jahresmitte 2018 ist eine Fortsetzung der guten Lage festzustellen.
Das BIP stieg 2017 um 5,0%, im Zeitraum Januar-April 2018 beschleunigte sich das Wachstum auf 5,5%. Das hohe Wachstum wird breit getragen, mit Ausnahme der Landwirtschaft, die 2017 geschrumpft ist. Die Inflationsrate liegt nun bei moderaten 2,5%. Es ist davon auszugehen, dass die Nationalbank 2018 ihr Inflationsziel von 3,0% weitgehend erreicht. Folglich herrscht in Georgien Preisstabilität.
Nach einer deutlichen Abwertung im Herbst 2017 hat der Lari nun wieder an Wert gewonnen, und zwar ohne Interventionen der Nationalbank. Ein flexibler Wechselkurs ist für die Bewahrung der Stabilität unabdingbar, auch wenn die Nationalbank wegen ihrer Politik immer wieder Kritik erntet. Der Außenhandel ist 2017 und im Zeitraum Januar-Mai 2018 stark expandiert, beflügelt von der wirtschaftlichen Erholung in der Region. Schließlich ist die fiskalische Lage stabil, 2017 betrug das Haushaltsdefizit 2,9% des BIP. Vor diesem Hintergrund ist es nicht überraschend, dass das IWF-Programm reibungslos läuft und im Juni voraussichtlich die dritte Tranche ausgezahlt wird. Der Rücktritt der Regierung am 13. Juni dürfte aus heutiger Sicht die wirtschaftlichen Aussichten des Landes nicht eintrüben.
