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Dr Ricardo Giucci, Woldemar Walter

Die Wirkung des DCFTA auf moldauische Exporte in die EU

Moldau hat 2014 ein vertieftes und umfassendes Freihandelsabkommen (DCFTA) mit der EU unterzeichnet, das im selben Jahr in Kraft getreten ist. Nach fast fünf Jahren der Implementierung untersuchen wir die Auswirkungen des DCFTA auf die moldauischen Exporte in die EU.

  • Moldau
NL 53 | Mai - Juni 2019
Außenhandel und regionale Integration

Die Daten zeigen, dass zwischen 2013 und 2018 die Exporte in die EU gemessen in US-Dollar um 60% und damit sehr stark gestiegen sind. In der realen Betrachtung bei konstanten Preisen ist der Anstieg mit 73% sogar noch größer. Gleichzeitig hat sich der Anteil der EU an den moldauischen Warenexporten (ohne Re-Exporte) auf 74% und damit um 18%-Punkte erhöht. Das DCFTA hatte insofern einen sehr starken positiven Effekt.
Die Wirkung auf die Warenstruktur ist deutlich geringer. 2018 wurden im Vergleich zu 2013 deutlich mehr Warenkategorien in die EU exportiert. Neue Waren entsprechen aber nur 3% des Gesamtwertes. Die Konzentration hat sich gleichzeitig um 4% leicht erhöht und der Anteil von verarbeiteten Produkten ist von 73% in 2013 auf 70% in 2018 leicht zurückgegangen, bleibt aber weiterhin sehr hoch.
Wir erwarten, dass sich der insgesamt sehr positive Trend fortsetzen wird. Die Exporte in die EU sollten weiter steigen. Dazu beitragen sollte die fortschreitende Anpassung von Standards, wodurch weitere Waren in die EU exportiert werden können. Darüber hinaussteigen momentan die Investitionen im Bereich KfZ-Teile in Moldau, deren Produktion primär für den EU-Markt bestimmt ist.

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