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Dr. Ricardo Giucci, Veronika Movchan, Niklas Dornbusch

Die Wirkung des DCFTA auf georgische Exporte in die EU

Georgien und die EU haben eine vertiefte und umfassende Freihandelszone (DCFTA) eingerichtet, welche seit 2014 in Kraft ist. In einer kürzlich durchgeführten Vergleichsstudie, die auch die Ukraine und Moldau miteinbezieht, untersuchen wir die Auswirkungen des DCFTA auf georgische Exporte in die EU.

  • Georgien
NL 28 | 2019
Außenhandel und regionale Integration

Zwischen 2013 und 2018 stiegen die Exporte in die EU – gemäß Studiendefinition – in US-Dollar um moderate 9%. Im gleichen Zeitraum gingen die Preise für wichtige georgische Exportprodukte jedoch stark zurück. In realer Betrachtung, d.h. bei konstanten Preisen von 2013, stiegen die georgischen Exporte in die EU um 115%. Allerdings konnte die EU ihren Anteil als Exportziel für georgische Produkte nicht steigern: Der Anteil blieb unverändert bei 16%. Zusammengenommen kommen wir zu dem Schluss, dass sich das DCFTA moderat positiv auf die georgischen Exporte in die EU ausgewirkt hat. Gleichzeitig konnten wir herausfinden, dass das DCFTA einen sehr positiven Einfluss auf die Zusammensetzung der georgischen Exporte hatte. Neue Produkte machen 12% der Gesamtexporte in die EU aus, was ausgesprochen hoch ist. Darüber hinaus ging die Exportkonzentration von 2013 bis 2018 um 43% zurück und der Anteil an verarbeiteten Produkten stieg von 34% auf 61%. So wirkte sich das DCFTA – trotz des Fokus Georgiens auf den Export von Dienstleistungen (hauptsächlich Tourismus) und seiner räumlichen Entfernung von den EU-Märkten – positiv auf den Export von Waren aus, insbesondere im Hinblick auf die Produktpallette. Die Zeit wird zeigen, ob die verbesserte Exportstruktur auch in Zukunft zu mehr Exporten führen wird.

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