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Dr. Ricardo Giucci, Anne Mdinaradze

Die georgische Wirtschaft in 2017 –
Erwartungen übertroffen

Die georgische Wirtschaft entwickelt sich positiv. Die Wirtschaftsleistung ist 2017 um 4,3% gestiegen und soll 2018 in ähnlicher Höhe steigen. Das Wachstum findet auf breiter Basis statt: Konsum, Investitionen und Exporte haben dazu beigetragen.

  • Georgien
NL 20 | 2018
Makroökonomische Analysen und Prognosen

Die Inflationsrate lag 2017 mit 5,8% über dem Ziel der Nationalbank. Grund dafür war allerdings die einmalige Erhöhung von Verbrauchssteuern Anfang 2017. Insofern dürfte die Inflationsrate im Laufe von 2018 deutlich zurückgehen und ca. 3% betragen. Der Warenexport wurde von höheren Commodity-Preisen beflügelt und der Export von Dienstleistungen – insbesondere die Tourismus-Einnahmen – ist stark gestiegen. Dies erklärt die erfreuliche Reduktion des Leistungsbilanzdefizits: In Jan-Sep 2017 betrug es 7,4% des BIP, nach 11,9% in der Vorjahresperiode. Das Haushaltsdefizit betrug letztes Jahr 3,6% des BIP und war damit konform mit den Vorgaben des IWF-Programms. Die Einnahmen waren höher als geplant und haben verstärkte Investitionen in die Ost-West-Autobahn ermöglicht. Trotz dieser positiven Entwicklung bleibt Georgien ein Transformationsland mit einem mäßigen BIP pro Kopf von rund 4.100 USD. Zu den zahlreichen Aufgaben der Wirtschaftspolitik zählen die Modernisierung der Landwirtschaft, die Verbesserung der beruflichen Ausbildung und die Reduktion der Dollarisierung im Finanzsektor.

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