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Dr. Ricardo Giucci, Anne Mdinaradze

Belarus und die Eurasische Wirtschaftsunion

Das Inkrafttreten der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU) im Januar 2015 ging mit einer tiefen wirtschaftlichen Krise in Russland einher, welches mit 87% des BIP eine dominierende Rolle in der EAWU spielt. Vor diesem Hintergrund kann es nicht verwundern, dass sich der Handel zwischen Belarus und den EAWU-Mitgliedern kurzfristig negativ entwickelt hat.

  • Belarus
NL 47 | 2017
Außenhandel und regionale Integration

Mitverantwortlich für diese enttäuschende Entwicklung ist allerdings auch die teilweise mangelhafte Umsetzung des Binnenmarkts. Nach wie vor finden im Binnenmarkt Grenzkontrollen statt und erhebliche Handelshemmnisse existieren, was zu hohen Handelskosten führt. Eine Vervollkommnung des Binnenmarkts wäre einerseits für den belarussischen Handel wichtig, und andererseits auch für die Attraktion von ausländischen Investitionen (FDI), die von Belarus aus den gesamten EAWU-Markt und insbesondere Russland bedienen könnten. Darüber hinaus wäre es wichtig, den Protektionismus der EAWU gegenüber Drittländern zu reduzieren, damit Belarus – sowie andere Mitglieder – auch den Handel mit Drittländern weiter entwickeln können. Freihandelsabkommen mit bedeutenden Handelspartnern wären dafür ein geeignetes Instrument.

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