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Wirtschaftsausblicke

Die in einem halbjährlichen Rhythmus erscheinenden Wirtschaftsausblicke geben einen konzisen Überblick über die gesamtwirtschaftliche Lage. Neben makroökonomischen Daten werden auch aktuelle wirtschaftspolitische Themen diskutiert.

  • Wirtschaftsausblick Moldau

    WA 18 | September 2023

    Nach einem erheblichen BIP-Rückgang im Jahr 2022 sank die moldauische Wirtschaftsleistung in der ersten Hälfte des Jahres 2023 um weitere 2,3%. Der private Konsum bleibt schwach und ist eine Hauptursache für diesen Abschwung. Andererseits geht die Inflation weiterhin stetig zurück und dürfte bis Ende des Jahres auf 5,5% sinken. Somit werden für den Rest des Jahres positivere Impulse für den Konsum erwartet. Zusammen mit den positiven Aussichten für die Landwirtschaft fällt die Gesamtschätzung für das Jahr mit einer erwarteten BIP-Wachstumsrate von 2% moderat aus. Bei den öffentlichen Finanzen ist ein Anstieg des Defizits auf 6% geplant. Ob dieses Defizit realisiert wird, hängt auch davon ab, inwieweit die Regierung in der Lage sein wird, ihre Umsetzungskapazitäten, insbesondere bei den öffentlichen Investitionen, zu verbessern.

     

  • Wirtschaftsausblick Kosovo

    WA 5 | August 2023

    Nach starken, vom Tourismussektor getriebenen Dienstleistungsexporten und abfedernden Effekten von staatlichen Subventionen und Rücküberweisungen auf den privaten Konsum wuchs die kosovarische Wirtschaft im Jahr 2022 mit einer Rate von 3,5 %. Negative Einflüsse wie eine geringe öffentliche Investitionstätigkeit und ein negativer Terms-of-Trade-Schock aufgrund stark steigender Preise für importierte Güter konnten somit mehr als ausgeglichen werden. Für 2023 wird ein noch höheres Wirtschaftswachstum von 3,8 % prognostiziert, jedoch getrieben von anderen Faktoren als noch im Jahr 2022 – insbesondere ein prognostizierter Anstieg des öffentlichen Konsums und der Investitionen dürften dabei eine wichtige Rolle spielen, nachdem diese 2022 ins Stocken geraten waren. Außerdem wird erwartet, dass sich die Inflation im Laufe des Jahres abschwächen wird, wobei bereits in den ersten Monaten des Jahres 2023 ein deutlicher Rückgang zu beobachten ist.

  • Wirtschaftsausblick Ukraine

    WA 17 | Mai 2023

    Nach einem Wirtschaftsrückgang von 29,1% in 2022, wird die Wirtschaftsentwicklung 2023 weiterhin durch kriegsbedingte Faktoren beeinträchtigt. Es wird ein sehr moderates Wachstum von 1,8% zum Vj. prognostiziert. Kapitalverkehrskontrollen und internationale Finanzhilfen sind wichtige Faktoren, um den Wechselkurs stabil zu halten. Auch das signifikante Haushaltsdefizit (28% des BIPs) erfordert finanzielle Unterstützung, um die Abhängigkeit durch monetäre Haushaltsfinanzierung zu beenden. Da die Nationalbank diese Finanzierungspolitik 2023 bisher nicht mehr angewandt hat, ist die Inflation langsam zurückgegangen. Risiken verbleiben jedoch. Aus diesem Grund sind signifikante Leitzinssenkungen unwahrscheinlich. In diesem Kontext ist das IWF-Programm nicht nur wichtig, um die Fiskallücke zu schließen, sondern auch um Reformen und internationale Unterstützung bei der Erholung und beim Wiederaufbau zu koordinieren.

     

  • Wirtschaftsausblick Belarus

    WA 17 | Mai 2023

    Aufgrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und der westlichen Sanktionen erlebte Belarus im Jahr 2022 die schlimmste Rezession seit den 1990er Jahren. Die negativen Auswirkungen sind aus sektoraler Perspektive stark zu spüren, wobei der Handel, der Transport- und Logistiksektor sowie der IKT-Sektor besonders stark betroffen sind. Zwar konnte die Inflation durch staatliche Preiskontrollen kurzfristig eingedämmt werden, doch bestehen in diesem Bereich weiterhin erhebliche Risiken. Angesichts der sinkenden Einnahmen, des eingeschränkten Zugangs zu internationalen Krediten und des von internationalen Rating-Agenturen bestätigten Zahlungsausfalls sind erhebliche Probleme bei den öffentlichen Finanzen zu verzeichnen, auch wenn die Datenlage eingeschränkt ist. GET prognostiziert für dieses Jahr einen weiteren Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,4% und erwartet für das nächste Jahr ein Wachstum von 3,4%. Hauptreiber des Wachstums im kommenden Jahr werden vor allem die positiven Nettoexporte – bedingt durch eine fortschreitende Re-Orientierung der Exporte – und eine sich erholende inländische Konsumnachfrage sein.

  • Wirtschaftsausblick Moldau

    WA 17 | April 2023

    Das BIP der Republik Moldau sank im Jahr 2022 um 5,9% gegenüber dem Vorjahr, was sowohl das schwache Landwirtschaftsjahr aufgrund des schlechten Wetters als auch die verschiedenen Auswirkungen des Krieges in der benachbarten Ukraine widerspiegelt. Moldau litt unter einem massiven Anstieg der Inflation auf durchschnittlich 28,7%, der auf die höheren Energie- und Lebensmittelpreise zurückzuführen war sowie unter der allgemeine politische Unsicherheit im Zusammenhang mit dem Krieg, die Investitionen hemmte. Der Wechselkurs des moldauischen Leu wertete trotz der hohen Inflation nur moderat um 7,4% gegenüber dem US-Dollar ab, was einer deutlichen realen Aufwertung von 10% entsprach. Infolgedessen wurde die Wettbewerbsfähigkeit moldauischer Produkte negativ beeinflusst. Für 2023 sind die Aussichten mit einem erwarteten BIP-Wachstum von 2% mäßig positiv, und die Inflation hat begonnen, sich zu verlangsamen. Es bestehen jedoch weiterhin erhebliche Abwärtsrisiken, solange der Krieg in der Ukraine anhält.

     

  • Wirtschaftsausblick Georgien

    WA 17 | März 2023

    Die georgische Wirtschaft ist 2022 um 10,1% gewachsen und damit zum zweiten Mal in Folge zweistellig. Ein wichtiger Faktor war der starke Zuzug von Menschen aus Russland und Belarus, die den Konsum antrieben. Infolge dieses Zuzugs stiegen auch die Tourismuseinnahmen und die Geldtransfers stark an. Darüber hinaus trug die erhöhte Aktivität im Transportsektor zum Wachstum bei. Für 2023 wird ein Wachstum von etwa 4,0% erwartet, wobei der Zuzug von Menschen aus Russland und Belarus ein entscheidender Faktor bleibt.

  • Wirtschaftsausblick Kosovo

    WA 4 | März 2023

    Mit einer realen BIP-Wachstumsrate von nur 2,7% im Jahr 2022 verzeichnet die kosovarische Wirtschaft nur ein mäßiges Wirtschaftswachstum. Insbesondere ein massiver Anstieg der Warenimporte – infolge des Anstiegs der Weltmarktpreise für wichtige Güter – sowie ein inflationsbedingt schwacher Konsum und rückläufige öffentliche Investitionen wirkten sich negativ auf die Wirtschaftsleistung aus. Zumindest teilweise abgefangen wurde diese negativen Einflüsse durch Rücküberweisungen und Tourismusaktivitäten der kosovarischen Diaspora. Für das Jahr 2023 sind die Aussichten etwas günstiger, da sowohl für den Konsum als auch für die Investitionen eine Erholung prognostiziert wird, die auf eine erwartete Entspannung der weltweiten Güterpreise zurückzuführen ist.

  • Wirtschaftsausblick Armenien

    WA 09 | Februar 2023

    Die russische Migration nach Armenien in der Folge des Ukraine-Krieges hat zu einem beachtlichen wirtschaftlichen Aufschwung beigetragen. Die Zuwanderer befeuern den Konsum und sind zudem häufig nachgefragte Fachkräfte, v.a. im Bereich der IT. Für Armenien könnten sich hier Chancen ergeben.

  • Wirtschaftsausblick Tadschikistan

    WA 1 | Januar 2023

    Die tadschikische Wirtschaft zeigt sich in recht guter Verfassung – das Wirtschaftswachstum im letzten Jahr war hoch und wurde durch alle Sektoren unterstützt, die Inflation war gemäß offizieller Daten niedrig, die öffentlichen Finanzen sind solide und das Land weist durch Erz- und Metallexporte sowie Rücküberweisungen einen Leistungsbilanzüberschuss auf. Geopolitische Verwerfungen, wie der Krieg in der Ukraine oder die Russland-Sanktionen, zeitigen bisher keine negativen Effekte.

    Auf Englisch

     

  • Wirtschaftsausblick Kirgisistan

    WA 1 | Oktober 2022

    Die kirgisische Volkswirtschaft ist 2022 trotz der Auswirkungen des Ukraine-Kriegs stark gewachsen, allerdings lastet eine hohe Inflation auf dem Land. Zudem gibt es eine zunehmende Exportabhängigkeit von Russland.

    Auf Englisch und Russisch

  • Wirtschaftsausblick Kasachstan

    WA 1 | Oktober 2022

    Der Krieg in der Ukraine hat bisher nicht die erwarteten negativen Auswirkungen auf die kasachische Wirtschaft gehabt, steigende Ölpreise stützten Wirtschaftswachstum und Exporte sogar. Ein Problem bleibt die seit der Corona-Pandemie sehr hohe Inflation. Die kasachische Zentralbank veranlasste dies u.a. zu einer deutlichen Erhöhung des Leitzinses .

  • Wirtschaftsausblick Ukraine

    WA 16 | August 2022

    Russlands Angriffskrieg verursacht schwerwiegende humanitäre, soziale und wirtschaftliche Folgen. Die BIP-Prognose für 2022 liegt bei -32%. Die öffentlichen Finanzen sind durch den Krieg massiv betroffen. Das Haushaltsdefizit beträgt etwa 5 Mrd. USD monatlich und wird primär durch monetäre Haushaltsfinanzierung durch die NBU und internationale Unterstützung (Kredite und Zuschüsse) finanziert. Dabei ist die Inflation jedoch stark gestiegen, die auf über 30% zum Jahresende geschätzt wird. Die NBU hat mit Kriegsbeginn den Wechselkurs fixiert und Kapitalkontrollen eingeführt, um einen nominalen Anker zu setzen. Deutliche Reserveverluste haben jedoch eine Abwertung des Kurses im Juli erforderlich gemacht. Russlands Blockade der Seehäfen führt zu einem starken Exportrückgang, erhöht den Abwertungsdruck und hat auch globale Implikationen.