Wirtschaftsausblick Usbekistan
Der Krieg in der Ukraine und die Sanktionen gegenüber Russland hatten bisher nur geringe Auswirkungen auf Usbekistan. Die Exporte nach Russland sind entgegen Erwartungen deutlich gestiegen und auch die Auslandsüberweisungen haben sich aufgrund von Sondereffekten erhöht. Es wird deshalb erwartet, dass die usbekische Wirtschaft im Jahr 2022 deutlich stärker wachsen wird als die aktuell prognostizierten 3,4%.
WA 07 | August 2022
Makroökonomische Analysen und Prognosen
Überblick
- Hohes Wirtschaftswachstum von 7,4% in 2021, bedingt durch starken Konsum und Investitionen
- 3,4% Wachstum für 2022 prognostiziert, tatsächlicher Wert wahrscheinlich deutlich höher
- Ursachen: Schock des Krieges in der Ukraine und der Sanktionen ggü. Russland bleibt weitgehend aus, Handel mit Russland steigt deutlich, Auslandsweisungen durch Sondereffekte ebenfalls
- Inflation steigt im Juli-22 leicht auf 12% und soll auf dem Niveau verbleiben, Anstieg insbesondere durch höhere Lebensmittelpreise; Energiepreise stabil
- Landeswährung Sum hat zwischenzeitliche Abwertung ggü. US-Dollar vollständig kompensiert
- Leistungsbilanzdefizit wahrscheinlich deutlich geringer als prognostiziert (8,3% des BIP)
- Deutliche Belebung des Außenhandels in 6M2022: Exporte steigen um 40%, Importe um 25%; Verdopplung der Goldexporte zum Vorjahreszeitraum
- Haushaltsdefizit von 6,2% des BIP in 2021, soll 2022 auf 4,4% sinken; Verschuldung mit weniger als 40% des BIP moderat, weiterhin Raum für Stützungsmaßnahmen der Bevölkerung
Sonderthemen
- Stromsektor. Durch stärkeren Ausbau erneuerbarer Energien können Kosten eingespart werden
- Industriepolitik. Potenzial für den Aufbau von Automobilclustern in Usbekistan
- Bankenmonitor. Überblick der Entwicklungen und Reformpläne