Wirtschaftsausblick Armenien
Der durch die Migration aus Russland nach Armenien erzeugte Boom beginnt sich in diesem Jahr langsam abzuschwächen. Im kommenden Jahr wird sich das BIP-Wachstum wieder dem langfristigen Wachstumspfad annähern. Die Inflationsdynamik hat sich deutlich abgeschwächt, der armenische Dram bleibt ggü. dem US-Diollar stabil und hat ggü. dem russichen Rubel stark aufgewertet. Die fiskalische Lage ist stabil.
WA 10 | September 2023
Makroökonomische Analysen und Prognosen
Überblick
- 2023: IWF prognostiziert ein reales BIP-Wachstum von 5,5%; der positive Effekt des Zustroms von Migranten aus Russland beginnt nachzulassen
- 2024: Leichte Verlangsamung auf 5,0%; das reale BIP-Wachstum nähert sich seinem Potenzial an
- Die Inflation ist deutlich zurückgegangen und wird Ende 2023 voraussichtlich nur noch 0,4% betragen; Geldpolitik ist weiterhin straff
- Der armenische Dram blieb ggü. dem US-Dollar stabil (7M2023: leichte Aufwertung um 2%), während er ggü. dem schwachen russischen Rubel deutlich zulegte (Aufwertung von 29%)
- Höheres Haushaltsdefizit (2,9% des BIP) und höhere Staatsverschuldung (49,9% des BIP) im Jahr 2023; die fiskalische Lage bleibt jedoch stabil
- 7M2023: Warenexporte stiegen um 62%, während Importe um 63% zunahmen; die Handelsdynamik wird weiterhin vom Re-Export dominiert
Sonderthemen
- Grüner Wasserstoff. Produktion von grünem Wasserstoff in ARM könnte kostenmäßig wettbewerbsfähig sein, aber das Fehlen einer Exportinfrastruktur und inländischer Anwendungsfälle schwächt die Argumente für die Produktion
- Wirtschaftliches Risikopotenzial gegenüber Russland. Die Abhängigkeit von ARM ggü. Russland ist traditionell hoch, hat sich aber im Laufe des Jahres 2022 nicht weiter erhöht