Die kosovarische Wirtschaft ist 2023 um 3,3% gewachsen, angetrieben durch erhöhte Staatsausgaben und privaten Konsum. Für die kommenden Jahre wird erwartet, dass sie sich bei etwa 4% stabilisiert. 2023 war durch Disinflation gekennzeichnet: Die Inflation ist von 11,6% im Jahr 2022 auf 5,0% im Jahr 2023 gesunken und wird 2024 voraussichtlich weiter zurückgehen. Trotz steigender Importe aufgrund stark gestiegener öffentlicher Investitionen und ausländischer Direktinvestitionen ist Kosovos Leistungsbilanzdefizit im Jahr 2023 auf 7,9% des BIP gesunken. Das Haushaltsdefizit bleibt unverändert bei 0,8% des BIP, trotz der gestiegenen Staatsausgaben.
Im vergangenen Jahr wuchs die armenische Wirtschaft real um stattliche 8,7%, was insbesondere auf den Zustrom russischer Emigranten zurückzuführen ist. Für das laufende Jahr schwanken die Prognosen zwischen 5 und 6,1%, wobei wiederum die Integration von Flüchtlingen aus Berg-Karabach ein Wachstumsfaktor sein könnte. Die Inflation, die in den vorangegangenen Jahren deutlich über dem Ziel der Zentralbank lag, sank im vergangenen Jahr auf nur noch -0,6%. Diese leicht deflationäre Tendenz, verursacht u.a. durch eine straffen geldpolitschen Kurs, wird sich in diesem und kommenden Jahr vorraussichtlich nicht fortsetzen. Ggü. dem US-Dollar bleibt der Dram stabil, für 2023 wird zudem ein höhere Haushaltsdefizit sowie ein starker Anstieg von Warenimporten und -exporten erwartet.
Nach einem starken BIP-Rückgang im Jahr 2022 erlebt die Wirtschaft ein moderates Wachstum von 5,2% in 2023 und 4% in 2024, hauptsächlich getrieben durch steigenden Konsum. Trotz eines Leistungsbilanzdefizits und wachsender Handelsbilanzdefizite verbessern sich die Devisenreserven (2023: 40,5 Mrd. USD), und die Inflation sinkt auf 5,1%. Dennoch bleiben massive Haushaltsdefizite und eine steigende Staatsverschuldung, die eine Umschuldung notwendig machen, sowie eine Abhängigkeit von ausländischer Finanzierung bestehen. Der neue Schwarzmeer-Korridor bietet Chancen für den Export, während regionale Disparitäten und Arbeitsmarktherausforderungen durch Migration besondere Aufmerksamkeit erfordern.
Die wirtschaftliche Lage in Moldau zeigt eine Erholung nach der Rezession im Jahr 2022. Für 2023 wird ein Wirtschaftswachstum von 2,0%, angetrieben durch den Agrarsektor, prognostiziert. 2024 könnte das Wachstum durch steigenden Privatkonsum auf 3,9% ansteigen. Trotz eines Rückgangs der Inflationsrate auf 4,2% bis Ende 2023 und eines geringeren Haushaltsdefizits bestehen Herausforderungen durch die Währungsaufwertung und fehlende Wachstumsimpulse. Der Handel mit der Ukraine ist zurückgegangen, während der Export von Dienstleistungen zugenommen hat. Die Handelsbeziehungen mit der EU, die sich auf Pflaumen und Schweinefleisch konzentrieren, und ein möglicher Wechsel von USD zu EUR als Referenzwährung könnten neue wirtschaftliche Chancen bieten.