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Dmitry Chervyakov, Robert Kirchner

Wirtschaftliche Erholung hält an, verliert aber an Schwung

Die belarussische Wirtschaft setzte im Jahr 2018 ihre Erholung weiter fort (3,0%); für 2019 wird ein Wachstum in Höhe von 2,4% prognostiziert. Der Aufschwung ist jedoch zyklischer Natur und hat bereits seinen Höhepunkt überschritten. Ohne weitere Wirtschaftsreformen dürfte das mittelfristige Wachstum auf rund 2,0% pro Jahr begrenzt bleiben.

  • Belarus
NL 56 | 2019

Die schrittweise Umsetzung des russischen Steuermanövers im Ölsektor im Zeitraum 2019-2024 stellt für die kommenden Jahre ein entscheidendes Risiko dar. Ein negativer Einfluss auf Außenwirtschaft und Staatshaushalt ist bereits für 2019 zu erwarten, sollten laufende Verhandlungen keine Kompensation ergeben.
Insbesondere die Verschlechterung der Haushaltslage könnte sich weiter verstärken.
Die Inflation, welche 2018 durchschnittlich bei 4,9% lag, hat ein historisch niedriges Niveau erreicht und dürfte 2019 weiterhin fest unter Kontrolle der Nationalbank bleiben. Die außenwirtschaftliche Lage war im Jahr 2018 durch einen stabilen Wechselkurs, aber
auch durch ein wachsendes Leistungsbilanzdefizit, gekennzeichnet. Letzteres wird sich 2019 voraussichtlich weiter verschlechtern, nicht zuletzt bedingt durch das russische Steuermanöver. Exporte und Importe wachsen weiterhin dynamisch, konnten ihre Höchstwerte
von 2012 jedoch immer noch nicht wieder erreichen. Das Wachstum der Devisenreserven kam 2018 zum Stillstand; voraussichtlich werden sie auch 2019 stagnieren.

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