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Julian Milek

Starker wirtschaftlicher Aufschwung im Jahr 2021

Die kosovarische Wirtschaft wurde im Jahr 2020 von Corona hart getroffen. Insbesondere die Einnahmen aus dem Tourismus, die 2019 rund 18% des BIP aus- machten, gingen 2020 aufgrund der Reisebeschränkungen um mehr als die Hälfte zurück. Eine starke fiskalische Reaktion und höhere Rücküberweisungen konnten die Auswirkungen des Schocks abmildern.

  • Kosovo
NL 1 | September - Oktober 2021
Makroökonomische Analysen und Prognosen

Dennoch ging das BIP im Jahr 2020 um 5,3% zurück. Für 2021 wird ein starker Aufschwung mit einem BIP-Wachstum von über 6% erwartet. Die Erholung steht auf breiter Basis, eine sehr starke Sommersaison für den Tourismus war aber ein wesentlicher Faktor.

Die Inflation bleibt niedrig, da die Verwendung des Euro als gesetzliches Zahlungsmittel die Preisstabilität im Kosovo unterstützt. Der Warenhandel wurde durch Corona praktisch nicht beeinträchtigt; die Warenausfuhren nahmen im Jahr 2020 um 24% zu. Der Handel mit Dienstleistungen, bei dem Kosovo traditionell einen hohen Überschuss aufweist, wurde jedoch durch die Reisebeschränkungen, die sich auf die Tourismuseinnahmen auswirkten, stark beeinträchtigt.

Die fiskalische Reaktion war stark, führte aber zu einem Haushaltsdefizit von 7,7% des BIP im Jahr 2020. Während das Defizit 2021 nur leicht sinken wird, sollte 2022 eine Haushaltskonsolidierung stattfinden, um den Anstieg der Staatsverschuldung zu begrenzen. Die kurzfristigen Aussichten für Kosovo sind also positiv. Das mittelfristige Wachstum erfordert jedoch strukturelle Reformen, die sehr kurzfristig in Angriff genommen werden müssen.

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