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Dr. Ricardo Giucci, Veronika Movchan, Robert Kirchner

Positive Effekte des DCFTA auf die ukrainischen Exporte in die EU

Die Ukraine schloss im Jahr 2014 ein „vertieftes und umfassendes Freihandelsabkommen“ (DCFTA) mit der Europäischen Union. In einer Vergleichsstudie, welche auch die Länder Moldau und Georgien betrachtet, haben wir uns mit den Effekten des DCFTA auf die ukrainischen Exporte in die EU befasst.

  • Ukraine
NL 128 | Juni 2019
Außenhandel und regionale Integration

Zwischen 2013 und 2018 stiegen die Exporte der Ukraine in die EU, in US-Dollar gerechnet, um 20%. In dieser Phase gingen die Preise für klassische Exportgüter (Rohwaren) drastisch zurück, sodass in realen Größen die Exporte in die EU sogar um 54% gestiegen sind.
Der Anteil der EU als Zielregion für ukrainische Exporte stieg im letzten Jahr auf 42%, im Jahr 2013 waren es lediglich 27%. Zusammenfassend können wir daher sagen, dass das DCFTA einen klar positiven Effekt auf die Exporte der Ukraine in die EU hat.
Gleichzeitig ist ein positiver Effekt auf die Warenstruktur der ukrainischen Exporte festzustellen. Die Exporte haben sich diversifiziert: Die Konzentration der Exporte ist von 2013 bis 2018 um 21% gesunken und der Anteil von verarbeiteten Produkten stieg im gleichen Zeitraum von 32% auf 41%. Zudem werden zunehmend neue Produkte exportiert, auch wenn ihr Anteil mit 2% bisher relativ gering ist.
Unter Berücksichtigung alle Indikatoren können wir klar schlussfolgern, dass das DCFTA insgesamt deutlich positive Auswirkungen auf die Exporte in die EU hat. Für uns kommt diese Einsicht nicht besonders überraschend, da wir in der Vergangenheit stets den transformativen Charakter des Abkommens für die ukrainische Wirtschaft hervorgehoben hatte.

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