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Woldemar Walter

Folgen der Corona-Krise für die usbekische Wirtschaft

In 2020 soll die usbekische Wirtschaft um 1,5% wachsen – vor Corona wurde noch ein Wachstum von 6% prognostiziert. Der Rückgang ist durch geringeres Wachstum bei Konsum und Investitionen bzw. bei Dienstleistungen und Industrie bedingt. Die Landwirtschaft bleibt von der Krise fast unberührt.

  • Usbekistan
NL 06 | Mai - Juni 2020
Makroökonomische Analysen und Prognosen

In 2020 soll die usbekische Wirtschaft um 1,5% wachsen – vor Corona wurde noch ein Wachstum von 6% prognostiziert. Der Rückgang ist durch geringeres Wachstum bei Konsum und Investitionen bzw. bei Dienstleistungen und Industrie bedingt. Die Landwirtschaft bleibt von der Krise fast unberührt.

Exporte und Importe werden 2020 deutlich zurückgehen; Goldexporte steigen dagegen weiterhin stark. Das Leistungsbilanzdefizit wird hohe 9,6% des BIP erreichen, was neben dem Exportrückgang in geringeren Rücküberweisungen begründet liegt. Trotz sehr hoher Reserven von 31,3 Mrd. USD ist die Finanzierung des Defizits durch IFIs empfehlenswert.
Die Inflation soll mit 12,9% leicht geringer ausfallen als vor der Pandemie prognostiziert. Der Sum wertete bis einschließlich Mai um 6% ggü. dem US-Dollar leicht ab. Das Haushaltsdefizit steigt in 2020 aufgrund steigender Ausgaben und geringerer Einnahmen auf relativ hohe 5,6% des BIP. Internationale Geber werden voraussichtlich einen Großteil des Defizits finanzieren. Das Verschuldungsniveau bleibt trotz hohen Defizits mit 34,5% des BIP moderat.

Insgesamt wird die usbekische Wirtschaft trotz Pandemie wachsen und steht damit besser da als die meisten anderen Länder. Für 2021 wird erneut ein starkes Wirtschaftswachstum von 7% prognostiziert.

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