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Niklas Dornbusch, Veronika Movchan

Exportpotenzial georgischer Agro-Food Produkte auf dem EU-Markt

Mit 29% machen Agro-Food Produkte einen bedeutenden Anteil an den georgischen Exporten aus. Trotz eines Freihandelsabkommens mit der EU, entwickeln sich die Exporte dieser Produkte in die EU jedoch unterdurchschnittlich. Etwa 2/3 aller Agro-Food Exporte gehen in die GUS-Region. Ein Blick auf die Wachstumsdynamik zeigt, dass die Ausfuhren in die GUS 2018 um 43% stiegen, während die Exporte in die EU lediglich um 14% zunahmen.

  • Georgien
NL 26 | 2019
Außenhandel und regionale Integration

Vor diesem Hintergrund analysieren wir das Exportpotenzial georgischer Agro-Food Produkte und identifizieren die vielversprechendsten Exportdestinationen innerhalb der EU. Die Untersuchung basiert auf mehreren Indikatoren, die die georgische Exportleistung, die Nachfrage in potenziellen Zielmärkten sowie Handelskosten erfassen. Die Analyse zeigt, dass frische Beeren – insbesondere Blaubeeren – ganz oben auf der Liste potenzieller Exporte stehen. Zudem haben Säfte, Marmeladen und Nüsse ein hohes Potenzial. Des Weiteren könnten sich bestimmte Gemüsesorten und Öle, die sich bei einigen Exporteuren zunächst vielleicht nicht auf dem Radar befunden haben, als potentielle Exportprodukte erweisen. Zu den vielversprechendsten Exportdestinationen zählen Österreich, Polen und Deutschland. Es folgen Spanien, Italien, das Vereinigte Königreich und Finnland. Unsere Untersuchung zeigt, dass Potenzial für höhere Exporte von Agro-Food Produkten in die EU vorhanden ist. Die Nutzung dieses Potenzials könnte dazu beitragen, die Gesamtexporte anzukurbeln, höhere Preise und Gewinne zu erwirtschaften und die Exportstruktur zu diversifizieren, um besser vor externen Schocks geschützt zu sein. Auf der Grundlage des DCFTA mit der EU verfügt Georgien über die institutionelle Basis, um von den gegebenen Möglichkeiten zu profitieren.

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