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Robert Kirchner, Dr. Ricardo Giucci, Anne Mdinaradze

Die ukrainische Wirtschaft weiterhin auf Erholungskurs

Nach einem massiven BIP-Rückgang in 2014/2015 erholt sich die ukrainische Wirtschaft nun: 2016 stieg die Wirtschaftsleistung um 2,3%; 2017 soll das BIP um 2,0% steigen. Ein wichtiger Grund für diese positive Entwicklung sind die gestiegen Investitionen, die ein Zeichen höheren Vertrauens in das Land sind.

  • Ukraine
NL 105 | Juli 2017
Makroökonomische Analysen und Prognosen

Diese Erholung geht mit einer weitgehenden Stabilisierung einher. Der Wechselkurs ist seit geraumer Zeit stabil und wird nun von deutlich höheren Devisenreserven unterstützt. Die Inflationsrate ist gegenwärtig mit 15,6% immer noch hoch, wird aber in diesem und nächstem Jahr deutlich zurückgehen. Das Haushaltsdefizit hat dank dem Abbau des Naftogaz-Defizits 2016 lediglich 2,2% des BIP betragen. Nicht im Defizit erfasst sind allerdings Aufwendungen für den Bankensektor in Höhe von 5,4% des BIP. Die Nationalisierung der Privatbank, der größten Bank des Landes, war dabei eine zweifelsohne erforderliche Maßnahme.
Trotz dieser wirtschaftspolitischen Erfolge bleibt das Wirtschaftswachstum mit mageren 2% viel zu niedrig. Ein deutlich schärferes Reformtempo ist erforderlich, damit die Bevölkerung die Veränderung spürt und den Reformprozess weiter mitträgt.

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