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Robert Kirchner

Corona-Pandemie verdüstert Wirtschaftsausblick

Nach deutlicher Abkühlung in 2019 rutscht die belarussische Wirtschaft 2020 in die Rezession. Der prognostizierte Rückgang des realen BIP um 6% spiegelt dabei vor allem den Einfluss externer Faktoren wider: Global niedrige Energiepreise und andere Auswirkungen der Corona-Pandemie, aber auch erneute Probleme mit Öllieferungen aus Russland und die Fortsetzung des russischen Steuermanövers.

  • Belarus
NL 64 | Mai - Juni 2020
Makroökonomische Analysen und Prognosen

Nach deutlicher Abkühlung in 2019 rutscht die belarussische Wirtschaft 2020 in die Rezession. Der prognostizierte Rückgang des realen BIP um 6% spiegelt dabei vor allem den Einfluss externer Faktoren wider: Global niedrige Energiepreise und andere Auswirkungen der Corona-Pandemie, aber auch erneute Probleme mit Öllieferungen aus Russland und die Fortsetzung des russischen Steuermanövers. Letzteres erhöht stetig den Druck auf den Staatshaushalt und lässt wenig Spielraum für staatliche Konjunkturprogramme. Die Abwertung der Währung und steigende Löhne im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen im August 2020 stellen die Nationalbank vor substantielle Herausforderungen; nichtsdestotrotz bleibt die Inflation weitestgehend unter Kontrolle.

Schuldentilgungen und Wechselkursinterventionen haben die Währungsreserven verringert, was vor dem Hintergrund einer sich verschlechternden Leistungsbilanz zusätzliche Risiken impliziert. Für 2021 rechnen wir mit einer Erholung der Wirtschaft; diese wird jedoch nicht die Verluste aus 2020 vollständig kompensieren können.

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