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Robert Kirchner

Bankensektor: Auf dem langen und steinigen Weg zur Erholung

Im ukrainischen Bankensektor haben seit 2014 fundamentale Änderungen stattgefunden. Der von der Nationalbank gesteuerte Prozess führte dazu, dass mehr als die Hälfte der Banken vom Markt entfernt wurden. In der Folge sind die Bankaktiva im Verhältnis zum BIP deutlich gesunken.

  • Ukraine
NL 110 | Dezember 2017
Finanzmärkte

Ein Erbe der Finanz- und Wirtschaftskrise ist der enorme Bestand notleidender Kredite in den Bilanzen der Banken, was als bisher ungelöstes Problem die Kreditvergabe belastet. Deutliche Fortschritte wurden bei der Wiederherstellung der Kapitalbasis des Sektors gemacht; die Eigenkapitalquote hat sich verdoppelt. Das Vertrauen in das Finanzsystem sowie die Liquidität im Sektor sind dadurch wieder gestiegen. Eine weitere, unbeabsichtigte Folge der Krise ist die dominante Position der Staatsbanken: Die Verstaatlichung der PrivatBank hat dazu geführt, dass sich die vier größten Banken des Landes nun in Staatseigentum befinden.
Es bleibt jedoch noch vieles offen, um die Kreditvergabe nachhaltig wiederzubeleben. Dabei spielt der Schutz von Gläubigern eine entscheidende Rolle. Die Gesetzgebung in diesem Bereich bedarf einer grundlegenden Umgestaltung, um die bestehenden Risiken bei der Kreditvergabe, die in der Krise deutlich zu Tage getreten waren, zu reduzieren.

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