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Veronika Movchan, Dr. Ricardo Giucci, Niklas Dornbusch

Abwertung der türkischen Lira: moderate Wirkung auf Georgien

Von Januar bis August 2018 wertete die türkische Lira gegenüber dem georgischen Lari um 42% ab. Gegeben der engen wirtschaftlichen Verflechtungen beider Länder schürte dies Bedenken bezüglich der Widerstandskraft der georgischen Wirtschaft diesem Druck standzuhalten.

  • Georgien
NL 24 | 2018
Finanzmärkte

Unsere Analyse der wichtigsten Links – Handel mit Waren und Dienstleistungen, Überweisungen aus dem Ausland, FDI und Bankensektor – zeigt, dass der Einfluss der Lira-Abwertung als moderat einzuordnen ist, sofern sich die Währungskrise in der Türkei nicht in eine schwere Wirtschaftskrise verwandelt. Haupteinflusskanäle sind Warenimporte, Dienstleistungsexporte sowie Rücküberweisungen. Die Gesamtwarenexporte sind durch den hohen Anteil an Rohmaterialien und Zwischenprodukten größtenteils geschützt, da die Nachfrage nach diesen weitaus weniger empfindlich auf Wechselkursschwankungen reagiert. Allerdings sind georgische Firmen, die Endprodukte in die Türkei exportieren, insbesondere im Textilsektor, bereits negativ betroffen, wobei sich der Einfluss noch verstärken kann. In Bezug auf FDI aus der Türkei ist davon auszugehen, dass zukünftige Zuflüsse durch den reduzierten finanziellen Spielraum der türkischen Investoren negativ betroffen sein werden.

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