Makroökonomische Lage in Kosovo: Inputreferat bei gemeinsamer Veranstaltung von IHK Stuttgart - Bezirkskammer Göppingen und KDWV
Im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung der IHK Stuttgart – Bezirkskammer Göppingen und der Kosovarisch-Deutschen Wirtschaftsvereinigung (KDWV) zu Investitionschancen deutscher Unternehmen in Kosovo hat das German Economic Team einen Inputvortrag gehalten.
Felix Schwickert, Länderkoordinator Kosovo, gab einen Überblick über die wirtschaftliche Lage des Landes. Im Jahr 2023 wuchs die kosovarische Wirtschaft um moderate 3,3% zum Vj. in einem schwierigen makroökonomischen Umfeld, das durch hohe Zinsen und eine nachlassende Nachfrage aus der Eurozone gekennzeichnet war. Ausschlaggebend für das Wachstum waren vor allem gesteigerte Staatsausgaben. Diese führten zu einem Anstieg der Warenimporte, wodurch sich das Defizit in der Warenbilanz weiter vergrößerte. Dennoch gelang es Kosovo, vor allem dank einer Steigerung von Dienstleistungsexporten und Rücküberweisungen, sein Leistungsbilanzdefizit auf 7,8% des BIP zu senken. Ausländische Direktinvestitionen stiegen auf 9% des BIP an, was der höchste Wert in der Region ist. In absoluten Zahlen ist der Pro-Kopf-Bestand an ausländischen Direktinvestitionen allerdings im Vergleich zu anderen WB6-Ländern immer noch niedrig – es bieten sich also durchaus weitere Investitionschancen für deutsche Unternehmen.