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  • 02.09.2022

Informationsveranstaltung mit dem BMWK Teil II: Belarus, Kosovo und Usbekistan

Am 02.09.2022 fand der zweite Teil der 21. Informationsveranstaltung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit dem German Economic Team zur Regierungsberatung statt. statt. Nachdem am 30. August die Ukraine, Moldau, Armenien und Georgien im Fokus gestanden hatten, standen im zweiten Teil Belarus, Usbekistan und Kosovo auf dem Programm.

Die Veranstaltung wurde von Frau Yildiz Götze, Referatsleiterin im BMWK, moderiert. Einleitende Grußworte sprachen Zeno Reichenbacher, zuständiger Referatsleiter für Osteuropa, Zentralasien und Südkaukasus, sowie Dr. Heinz Hetmeier, Unterabteilungsleiter für Europäische Wirtschafts- und Strukturpolitik sowie Verwaltungspartnerschaften im BMWK.  

Ebenso wie in der ersten Teilveranstaltung standen auch am Freitag die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die Projektländer im Fokus.  

Belarus, wo aktuell keine Beratung staatlicher Institutionen durch das German Economic Team stattfindet, steht als Alliierter der Russischen Föderation unter Sanktionen, die erhebliche ökonomische Auswirkungen zeitigen: Das reale BIP wird im Jahr 2022 voraussichtlich um 6,2% sinken. Auch für das kommende Jahr wird ein weiterer Einbruch erwartet. Hinzu kommt eine sehr hohe Inflation sowie ein sanktionsbedingter Rückgang des Außenhandels insbesondere mit Ländern außerhalb der „Gemeinschaft Unabhängiger Staaten“ (GUS). Die negative Dynamik wird auch in der sektoralen Perspektive deutlich, wo die wichtigsten Branchen Einbrüche verzeichnen. Der IKT-Sektor ist der einzige Sektor mit einer positiven Dynamik. 

Wie bereits in der Corona-Pandemie, kommt Usbekistan relativ unbeschadet durch die Krise. Zwar wird das Wachstum im Jahr 2022 voraussichtlich nur 3,4% betragen, und damit deutlich weniger als im vorangegangenen Jahr, allerdings wächst die usbekische Wirtschaft damit stärker als die vergleichbarer Länder. Zudem kann das reale Wachstum auch noch höher ausfallen. Der globale Anstieg der Lebensmittelpreise hat auch Auswirkungen auf Usbekistan, u.a. steigt die Inflation leicht an. Insgesamt lassen sich jedoch nur geringfügige Auswirkungen des Krieges auf die usbekische Wirtschaft feststellen.  

Die Wirtschaft von Kosovo ist deutlich stärker von höheren Importpreisen für Energie und Lebensmittel betroffen, was vor allem auf die hohe Importabhängigkeit für diese Güter zurückzuführen ist. Die Inflation zieht ebenfalls deutlich an, während das Leistungsbilanzdefizit aufgrund der gestiegenen Importpreise für Lebensmittel und Energie hoch bleibt. Insgesamt lässt sich eine geringere Dynamik beobachten, die insbesondere auf strukturelle Schwächen zurückzuführen ist, welche sich in der gegenwärtigen Krisensituation besonders auswirken. Andererseits entwickelt sich der Außenhandel dynamisch und positiv. Im Dienstleistungshandel weist das Land einen Exportüberschuss aus. 

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für das Interesse. Insbesondere möchten wir uns bei Herrn Voskanyan und Frau Hasani für ihre jeweiligen Überblicksbeiträge zu deutschen Investoren in Kosovo und Zentralasien bedanken.

Alle Wirtschaftsausblicke können hier abgerufen werden.