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  • 27.02.2023

GET nimmt am Café Kyiv teil

Das German Economic Team hat am Café Kyiv teilgenommen und ein Panel zum wirtschaftlichen Wiederaufbau moderiert.

Das Panel wurde von Robert Kirchner, stellvertretender Leiter des German Economic Teams, moderiert. Die Keynote hielt Professor Timofiy Mylovanov, Präsident der Kyiv School of Economics und ehemaliger Minister für wirtschaftliche Entwicklung, Handel und Landwirtschaft der Ukraine. Er beschrieb die wirtschaftlichen Herausforderungen durch Russlands Angriffskrieg und unterstrich zugleich die Widerstandsfähigkeit der ukrainischen Wirtschaft. Die Unterstützung des Landes durch die internationale Gemeinschaft sei hierfür von zentraler Bedeutung.

Im Anschluss diskutierten Thomas Kleine-Brockhoff, Guido Goldman Distinguished Scholar for Geostrategy beim German Marshall Fund, Maria Repko, stellvertretende Leiterin des Centre for Economic Strategy in Kyiv, Heike Freimuth, Leiterin des Berliner Büros der Europäischen Investitionsbank, sowie Reiner Perau, Geschäftsführer der Deutsch-Ukrainischen Handelskammer, über die wirtschaftliche Lage des Landes sowie Fragen des Wiederaufbaus.

Eine enge transatlantischen Abstimmung bei der Unterstützung der Ukraine und des Wiederaufbaus sei von eminenter Bedeutung, so Thomas Kleine-Brockhoff. Nur durch das Zusammenwirken der beiden Blöcke dies- und jenseits des Atlantiks könnten die Maßnahmen, die man für die Ukraine ergreife, ihre volle Wirkung entfalten.

Maria Repko beschrieb die ökonomisch sehr schwierige Lage des Landes. Russland bombardiere gezielt zivile Infrastruktur. Die ukrainische Wirtschaft sei aber durch einen relativ entschlossenen Reformkurs in den vergangenen Jahren resilienter als man anfänglich erwartet habe. Dennoch sei der Finanzbedarf des Landes enorm. Es sei wichtig, dass die internationalen Hilfen schnell ausgezahlt würden.

Die Resilienz der ukrainischen Wirtschaft wurde von allen Teilnehmern bestätigt. Reiner Perau verwies hierbei auf die Bedeutung des Privatsektors. Dieser werde auch einen wichtigen Beitrag zum Wiederaufbau leisten, allerdings bedürfe es dazu Planungssicherheit, die z.B. in Form von Investitionsgarantien geschaffen werden könne.

Klar ist jedoch auch, dass es ohne die Unterstützung öffentlicher Institutionen nicht gehen wird. Heike Freimuth verwies auf die Rolle von EU und EIB, die sich darauf vorbereiteten, eine entscheidende Rolle im Wiederaufbauprozess zu spielen. Beide Institutionen seien bereits stark in der aktuellen Unterstützung der Ukraine engagiert.