Georgisches Stromsystem steht vor Herausforderungen
Die Stromnachfrage in Georgien hat in den letzten Jahren stets über dem Deckungspotential der heimischen Produktion gelegen.
Das hohe Wirtschaftswachstum, niedrige Strompreise und das Kryptomining führten dazu, dass die Stromnachfrage in Georgien in den letzten Jahren deutlich stärker als die Erzeugung gestiegen ist. Der Strommarkt wird von Wasserkraft dominiert, die ca. 65% des Gesamtverbrauchs abdeckt. Gleichzeitig haben Importe an Bedeutung gewonnen (ca. 12%), hauptsächlich aus Aserbaidschan und Russland. Die Reparatur des wichtigen Wasserkraftwerks Enguri Anfang 2021 hat die Bedeutung der Importe, gerade im Winter, nochmals unterstrichen.
Georgien hat ambitionierte Ausbaupläne, deren Umsetzung allerdings fraglich ist. Die niedrigen Preise bleiben trotz einer Tarifreform eine Herausforderung und sind auch eine Erklärung für den Anstieg des Kryptominings. Die Mitgliedschaft in der Energiegemeinschaft verspricht eine Perspektive für erhöhte Transparenz und die Liberalisierung des Strommarkts.